RASEN ANLEGEN | VORBEREITUNG DES BODEN
Du willst eine schöne neue Rasenfläche anlegen?
Dann bereite den Boden optimal vor, um schönen Rasen zu erhalten!
Ein schöner und gesunder Rasen lebt von einem gut vorbereiteten Boden. Gerade bei Neubauten wird dies leider sehr oft vernachlässigt. Das tolle neue Haus ist endlich fertig. Ihr habt es mit viel Liebe zum Detail eingerichtet und dekoriert. Ihr wollt den Garten genießen und möglichst schnell Grün im Garten haben. Ich kann es gut nachvollziehen.
Aber denk mal an die Bauphase zurück. Erinnerst Du dich noch an die schweren Baumaschinen und die ganzen Bodenbewegungen? Der Boden ist während der Bauphase verdichtet und nicht optimal für Deinen Rasen.
Das Fundament
Was die Betonplatte als Fundament für ein Haus ist, das ist der Boden für den Rasen. Er bildet die Grundlage für den Erfolg oder Misserfolg beim Rasen anlegen. Wenn Du den Boden also richtig vorbereitest, dann hast Du langfristig Ruhe und vermeidest viele Probleme.
Welche Vorteile bringt es Dir?
- Deine Rasensaat bekommt ein optimales Saatbeet und keimt einfach besser und zuverlässiger
- Dein Rasen bleibt auf Dauer intakt - ein intakter Boden bedeutet einen gesunden Rasen
- Du musst deswegen später auch nicht so viel Zeit in die Rasenpflege investieren
Ich sag nur "Während in Villariba noch geputzt wird, wird in Villabacho schon wieder gefeiert".
Bereitest Du den Boden bei der Rasenanlage richtig vor, dann sparst Du vieeeeeel Zeit im Nachgang. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Meine Fehler bei der Rasenanlage kostet mich jetzt Zeit.
Also Butter bei die Fische. Rasen liebt lockere und luftdurchlässige Böden. So kann er schnell und leicht ein dichtes Wurzelwerk ausbilden.
Optimal sind sandige Lehmböden (ich habe leider nur einen Lehmboden). Dein Rasen kann nämlich so die Vorteile beider Bodenarten ausnutzen. Die Durchlässigkeit des Sandes für Luftversorgung und Wasserabfluss und die Speicherfähigkeit des Lehms für die Wasser- und Nährstoffspeicherung. Reine Sand- oder Lehmböden sind eher schlecht für den Rasen. Entweder können Wasser und die lebensnotwendigen Nährstoffe nicht gespeichert werden oder es wird zu viel Wasser gespeichert und es entsteht Staunässe. Je nach Bodenart kannst Du den Boden mit Sand abmagern oder mit Kompost und Mutterboden aufbessern.
Luxus wäre es, wenn Du eine Rasentragschicht von ca 15-20 cm Dicke als Oberboden aufbringst. Die Hauptkomponenten sind mehrfach gewaschener, kalkfreier und pH-neutraler Sand (Quarzsand ist Optimal), Torf oder Kompost und Mutterboden.
DIE DREI SCHRITTE
Diese drei Punkte solltest Du beherzigen:
- Den Boden lockern und planieren
- Den Boden setzten und rückverdichten lassen
- Das Saatbeet vorbereiten
Schritt 1: Locker den Boden, und planiere ihn
Als erstes musst Du den Boden richtig schön lockern und planieren. Wenn noch Rasen vorhanden ist, dann arbeite diesen in den Boden ein oder noch besser schäle diesen vorher mit einem Sodenschneider ab. Der Boden sollte zwischen 15-20 cm tief gelockert werden - gerade nach einem Neubau, da die Baumaschinen den Boden verdichtet haben.
Durch das Lockern stellst Du einen schön krümeligen Oberboden her. Kleine Flächen kann man durchaus per Hand bearbeiten. Bei größeren Flächen empfehle ich Dir aber eine Motorfräse oder Kreiselegge. Meist lassen sich diese Geräte in Baumärkten ausleihen. Im Anschluss stellst Du das Planum her. Das machst Du, indem der Boden mit einer Harke planiert wird, um eine ebene Fläche zu bekommen. Entferne dabei alles Grobzeug wie Unkräuter, Steine oder Wurzeln. Hierzu eigenen sich s.g. Planum-Rechen oder Alu-Rechen.
Tipp: Eine Gründüngung mit Lupinen wirkt wahre Wunder - dauert aber auch länger.
Die Wurzeln, die die Lupinen als Gründüngung entwickeln, können bis zu zwei Meter lang werden. Sie graben sich in den Boden und lockern ihn dadurch tiefgründig auf. Die Bakterien in den Wurzel-Knöllchen sorgen für eine gute Stickstoffversorgung zunächst der Pflanze und später des ganzen Bodens.
Nach einiger Zeit werden diese abgeschnitten und in den Boden eingegraben. Sowohl das Blattmaterial als auch die Wurzeln bleiben in der Erde und zerfallen dort. Dadurch setzen sie Nährstoffe frei, die den Boden deutlich verbessern. Gleichzeitig lockern sie ihn weiter gut auf. Während blaue Lupinen lehmige bis tonige Böden bevorzugen, gedeihen gelbe Lupinen auf Sandböden und weiße Lupinen auf lehmigen Böden.
Lupinen sind winterhart und können auch noch später im Jahr ausgesät werden.
Schritt 2: Warten - der Boden setzt sich
Ja, ich weiß - es juckt in den Fingern. Aber jetzt heißt es Geduldig sein.
Nach einer tiefgründigen Lockerung des Bodens muss sich dieser erst wieder setzten. Erst dann kann das Rasen Saatgut ausgebracht werden. Leider geschieht das nicht über Nacht, sondern braucht etwas Zeit (einige Wochen).
Ist der Boden trocken, aber auch nur dann, dann kannst Du es beschleunigen. Dazu walzt Du den Boden und nimmst so eine Rückverdichtung vor. Der Boden muss sich setzen können oder rückverdichtet werden, denn sonst kann es später zu Absackungen und Unebenheiten des Bodens kommen. Sieht nicht nur hässlich aus, sondern kann auch die Messer des Rasenmähers beschädigen. Ich sag nur "Schlagloch" und zack setzt das Messer auf oder im Boden auf.
Kein Sorge - es ist völlig normal das auch etwas anders wächst bevor der Rasen schön dicht ist. In Deinem Boden sind halt noch andere Samen und Pflanzen zu finden. Ich habe mir die Arbeit gemacht und habe diese gezupft.
Tipp: Mähe später häufiger. Viele Unkräuter mögen das nicht und ziehen sich zurück und der Rasen wird durch häufiges Mähen auch dichter.
SCHRITT 3: Juchhu! es darf gesät werden
War doch gar nicht so schlimm das Warten oder? Jetzt geht's los. Das Saatbeet wird vorbereitet.
Nimm am besten einen Rechen (es s.g. Planum-Rechen) und arbeite die obersten 2 bis 3 cm noch einmal durch. Lockere so das spätere Saatbeet und entferne noch einmal alles was nicht in den Rasenboden gehört. Also Unkraut, Wurzeln, Steine und so weiter - alles was nicht durch die Zinken des Rechens passt (größer 2 cm) sollte raus. Jetzt kannst Du auch noch vorhandene Unebenheiten ausgleichen.
Tipp: Ich habe eine lange und gerade Holzleiter genommen, einen langen Gurt dran gebunden, die Leiter beschwert und den kompletten Boden abgezogen. So habe ich eine echt sehr ebene Fläche bekommen. Eine Palette oder ähnliches geht auch sehr gut. Für kleine Flächen und auch dem späterem Sanden empfehle ich Dir eine Level Rake und zwar die Sandraupe vom Rasenspecht.
Ach ja, ein perfekter Rasen lebt auch von der perfekten Rasenkante zum Mähen. Wenn der Rasen bündig mit der Mähkante abschließen soll, dann muss Dein Boden natürlich tiefer als diese liegen.